Wird nicht mehr angeboten.

Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es viele sogenannte „Marching-Bands“, die bei allen möglichen Paraden in den USA mitliefen und Musik machten. Um den Takt anzugeben, wurde der „beste Trommler“ (drummer) zum Tambourmajor.

Der Tambourmajor hatte einen großen Taktstock (Baton) und gab damit den Takt an und darüber hinaus auch manchmal Bewegungen um die Marschrichtung anzuzeigen. Zu dieser Zeit bestanden die Marching-Bands ausschließlich aus Männern.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden dann die ersten weiblichen Marching-Bands gesehen. Natürlich hatten die einen weiblichen Tambourmajor (Drum Major). Die Mitglieder dieser Bands trugen meist knöchellange Kleider.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden auf großen Ausstellungen und Jahrmärkten Männer gesehen, die mit einem Gewehr hantierten. Es wurde gedreht, mit beiden Händen, mit einer Hand und so weiter. Dies beeinflusste auch die Tambourmajore. Auch sie wollten so etwas als „Einlage“ machen.
Es war wohl um 1927 herum, als sich eine Band zu einer Parade aufstellte. Nur der Tambourmajor fehlte noch. Man überlegte was zu tun war. Da fiel der Blick auf Mabel, von der man wusste, dass sie einen Tambourmajor ersetzen konnte. Gesagt – getan. Mabel führte die Band an, wie es ein Tambourmajor eben macht. Doch dann schrieb sie Geschichte: Sie versuchte den Baton ein paar mal zu drehen. Die Zuschauer fanden das toll und die Band spielte fast noch besser als sonst.
Im selben Jahr gründete Ed Clark eine Fabrik zur Herstellung von Batons. Für seine Tochter Kitty, die ein Tambourmajor der Elkhart-High-School-Band war, stellte er einen Baton aus einem Billard-Queue her. Dieser war leichter als die gängigen Batons der Drum-Majors und er ließ sich dadurch auch einfacher drehen.
Jetzt gab es endgültig auch weibliche Tambourmajore. Bald nannte man sie femininer „Drum Majorettes“, „Drum Major Girls“, „Baton Twirlers“ oder auch nur Majorettes.

Bedingt durch die leichteren Batons, wurde es natürlich einfacher, ein paar andere Dinge mit dem Stab zu machen, als nur den Takt und die Richtung anzugeben. Also begann man den Baton immer öfter zu drehen.

Die rhytmische Sportgymnastik und die Drill Teams, die es bereits Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gab, haben genauso Einfluß auf die Entwicklung gehabt, wie die mehr in Europa bekannten Fahnenschwinger.

Um 1940 herum gingen immer mehr Bands dazu über, nicht nur einen weiblichen Tambourmajor zu haben. Sie hatten nun mehrere Baton-Twirling-Majorettes mit dabei. Das führende Mädchen wurde „Tambourmajor“, „Tambourmajorette“, „Haupt-Majorette“ oder „Kapitän der Majorettenmannschaft“ genannt.
Die Majoretten wurden „Tambourmajor Mädchen“, „Tambour-Majoretten“, „Baton twirlers“ oder „Baton girls“ genannt.

Bereits 1930 gab es Bücher, die erklärten, wie man einen Stab dreht. Zu dieser Zeit wurden auf den Buchumschlägen weibliche und männliche Twirler gezeigt. Am Ende der 40–iger Jahre zeigten die Umschläge nur noch weibliche Twirler. Während früher das Training ausschließlich von Männern geleitet wurde, hielt man das jetzt inzwischen bereits für „etwas ungewöhnlich“.

Auch die Kleidung änderte sich im Laufe der Jahre. Während man zu Beginn noch knöchellange Kleider trug, sah man in den 30–iger Jahren die Majoretten in Hosen, in Röcken die unter dem Knie oder über dem Knie endeten, in Shorts, extra kurzen Shorts und sogar in Shorts, die man Anfang der 70–iger Jahre „Hot Pants“ nannte.

Vereine und Tanzschulen nahmen sich der Sache an und so wurde nach und nach aus den Tambour-Majoretten, die eine Band begleiteten, eine eigene Sportart (Twirling). 

Heute, im 21. Jahrhundert, gibt es unterschiedliche Arten im Majoretten- und Twirlingwesen:

  • Majoretten im eigentlichen Sinne, die mit Musikkapellen oder Fanfarenzügen verbunden sind
  • Twirler, die mehr in Richtung rhytmische Sportgymnastik tendieren, jedoch mit einem Baton arbeiten
  • Twirling-Majoretten, die alle diese Elemente, in abgeschwächter Form, miteinander verbinden

1945 wurde durch Don Sartell in den USA der „NBTA“ gegründet (National Baton Twirling Association), der erste Fachverband für diesen Sport. Es gibt natürlich inzwischen weitere Verbände, wie USTA, WTA, DMA und in Deutschland den DTSV, VBM, die EMA und andere, die eine Menge getan haben, Twirling und den Majoretten-Tanzsport als die gute und wertvolle Aktivität, die sie ist, bekanntzumachen und zu unterstützen.

Egal, ob Majoretten, Twirler, Twirling-Majoretten –

laßt uns alle unterstützen, die diesem Sport nachgehen, damit dieser schöne Sport auch in Zukunft Aktive und Zuschauer begeistern kann.